blauer Stein

blaue Kultursteine - Orte mit historischer Bedeutung

Ksteine_Blau Ksteine_Rot Ksteine_Gelb Ksteine_Gruen

 

 

Logo home Ksteine_Gruen Ksteine_Gelb Ksteine_Rot Ksteine_Blau
 
Schloßberg mit Schloßbergturm (Kaiser Friedrich Turm) / Rathaus Biesenthal /
Evangelische Kirche / Katholische Kirche / ältestes Haus Biesenthals /

 

1. Schloßberg mit ehemaliger Burganlage (heute nicht mehr vorhanden),
heute mit Kaiser-Friedrich-Aussichtsturm

Das Gebiet um Biesenthal wurde vermutlich um 1200 von der Burg Bötzow (Oranienburg) aus durch den Markgrafen Otto II. oder durch seinen Bruder und Nachfolger Albrecht II. erobert. Für eine vorherige Einnahme des Gebietes durch die Wettiner (Markgrafen von Meiflen) oder dem Erzbischof von Magdeburg gibt es keine gesicherten Hinweise.
Gewiss ist, dass die in einer alten slawischen Siedlungskammer liegende Burg Biesenthal, die als die Hauptburg bezeichnet wird, zu den ältesten und wichtigsten im Finowgebiet zählte. Die Burg ist den Funden nach um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert angelegt worden.... Aus der Siedlung um die Burg herum entstand 1258 die Stadt Biesenthal, 1577 erwarb Kurfürst Johann Georg die Stadt und die Burg. Im Dreißigjährigen Krieg verfiel die Anlage und um 1740 war sie nur noch in Resten vorhanden. Von der Burganlage ist heutzutage nur noch das Feldsteinfundament eines Kellers mit Eingang vom Burghof aus erhalten. (vgl. auch Ines Elsner, Friedrich III./ I. von Brandenburg Preussen)

Heute steht auf dem Schloßberg der 1907 erbaute Kaiser-Friedrich-Aussichturm. Vergessen in der Zeit wäre dieser Turm schon lange dem Verfall preisgegeben, hätte sich nicht der "Schloßbergverein" (als Nachfolger inzwischen die "Freunde des Schloßbergs") des Areals angenommen und auch für den Erhalt und die Sanierung des Turms gekämpft. Zum 100-jährigen Bestehen wurde der Turm 2007 soweit saniert, das eine Begehung des Turms zur Aussichtsloge wieder möglich war.
Eine neue Funktion des Turms als visuelle Pforte zum Naturpark Barnim mit Informationszentrum ist seit 2015 zu erleben. Die Rekonstruktion des Aussichtsturms und die Schaffung einer touristischen Infrastruktur auf dem Gelände wurde abgeschlossen. Im Rahmen des Naturparkfestes wurde die Fertigstellung am 30.08.2014 gefeiert.

Der Schlossberg erstrahlt seit diesem Tag in neuem alten Glanz und der Aussichtsturm kann mit seinem wiedererstellten historischen Spitzdach die alte Biesenthaler Stadtkulisse aufleben lassen. Ein neu installierter Erlebnispfad rund um den Schlossberg erzählt von der Entstehung dieser Landschaft und den sagenhaften Ereignissen rund diesen Ort. Vom Aussichtsturm ist ein herrlicher Blick über das weite Land mit dem üppigen Grün der zahlreichen umliegenden Wälder zu geniessen. Von hier aus ist auch gut das Biesenthaler Becken zu erkennen und die einzigartige geologische Formation des Eberswalder Urstromtals bis hin zur Barnimer Platte.

Adresse: 16359 Biesenthal, Wehrmühlweg (Nähe Breite Str. / Schulstraße)

(nach oben)

 

2. Fachwerk-Rathaus Biesenthal Rathaus Biesenthal, eines der seltenen, heute noch genutzten Fachwerk-Rathäuser

Der denkmalgeschützte Bau beherbergt heute die Touristen-Information, das Standesamt, das Bürgermeisterbüro und die Heimatstube der Stadt. Auch werden die Räume im Erdgeschoß als städtische Galerie "Galerie im Rathaus" genutzt.
Schon lange stand auf diesem Platz das Rathaus der Stadt. Das jetzige Gebäude ist jedoch das dritte seiner Art, und erst seit seiner Sanierung im Jahr 2003 strahlt es wieder im vollen Glanz und enspricht in etwa dem Originalzustand aus dem 18. Jahrhundert. Ein erster urkundlich erwähnte Bau brannte bereits 1632 ab, ein zweiter brannte 1756 bei einem für Biesenthal verheerenden Stadtbrand ab.


weitere Informationen und Öffnungszeiten unter: www.biesenthal.de und ergänzend zur Sanierung unter www.bauingenieur24.de/diplomarbeiten/holzbau/ingenieurholzbau/246172.htm

Adresse: 16359 Biesenthal, Berliner Straße 1 (Stadtmitte/ Zentrum)

(nach oben)

 

3. Evangelische Kirche Biesenthal

evangelische kirche Bild 1Aus der Geschichte der Biesenthaler Kirche:


1265 / wird zum ersten Mal ein Pfarrer zu Biesenthal erwähnt. Es ist anzunehmen ist, dass es zu dieser Zeit schon eine Kirche hier gab. Alte, noch vorhandene Türöffnungen im ursprünglichen Turm - mauerwerk lassen vermuten, dass es sich um eine dreischiffige Kirche handelte;
1329 / wird laut alter Akten die Kirche vergrößert;
1544 / erhält die Kirche auf dem Westturm zwei hölzerne Spitzen;
1756 / wird auch die Kirche beim verheerenden Stadtbrand am 14. September fast völlig zerstört;
1767 / kann der Wiederaufbau des Kirchenschiffs im Stil des späten Barock unter Verwendung von Teilen des alten Mauerwerks abgeschlossen werden;
1801 / beginnt der Wiederaufbau des Turms auf dem erhaltenen Mauerwerk aus dem 13. Jahrhundert;
1858 / erhält der Turm seine Spitze bis zu einer Höhe von 42 m und sein heutiges Erscheinungsbild;
1859 / wird die jetzige Orgel eingebaut. Ferdinand Dinse, Orgelbaumeister in Berlin schenkt sie seiner Heimatstadt;
1940 / vorletzte Innenausmalung;
1973 / Einbau einer Warmluftheizung; 1975-1976 / neues Dach; 1978-1979 / neue Fenster;
1978-1981 / neuer Fassadenputz;evangelische Kirche Innenraum
1985 / neuer Fassadenputz am Kirchturm, Turmhelm mit Kupfer eingedeckt;
1988 / letzte Innenausmalung und Restaurierung der Kronleuchter;
seit 2006 / Planungsleistungen für eine dringend notwendige Sanierung von Deckenbalkenlage, Dachstuhl, Dach und Fassade;
Mai 2008 / Baubeginn: denkmalgerechte Sanierung von Dach, Dachstuhl und Deckenbalkenlage, Fassade etc.;
2010/11 Fertigstellung der Sanierung

zur Geschichte der evangelischen Kirche Biesenthal:

Wer sich mit der Geschichte Biesenthals und seiner Kirche beschäftigt, bleibt unweigerlich am 14. September 1756 stehen. Damals vernichtete ein verheerender Brand fast alle Gebäude der Stadt. Die Menschen standen vor dem Nichts, auch Rathaus und Kirche lagen in Schutt und Asche. Die Predigt, die der Pfarrer am Sonntag, der auf die Katastrophe folgte, im wahrscheinlich noch qualmenden Ruinenfeld hielt, ist erhalten und ein bewegendes Zeugnis! Über die Kirche, die damals den Flammen zum Opfer fiel, ist nicht viel bekannt. Lediglich die Grundmauern des westlichen Turms sind erhalten geblieben. Dort ist noch zu erkennen, dass es sich wahrscheinlich um eine stattliche dreischiffige Feldsteinkirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts gehandelt haben muss. Es gab verschiedene Altäre, der Maria und dem heiligen Nikolaus geweiht, auf dem breiten Westwerk befanden sich seit 1544 zwei hölzerne Turmaufsätze – alles Stiftungen der auf dem Schlossberg residierenden Familie von Arnim!
Während der denkmalgerechten Sanierung der Kirche in den Jahren 2008 bis 2010 sind neue Fragen zur Geschichte des Bauwerks aufgetreten. Hinter dem Putz der Fassade des Hauptschiffs ist natürlich nicht zu erkennen, wie weit die romanischen Mauerreste reichen, die den Brand überstanden haben. Jedoch wurden im Bereich oberhalb der Decke, vor allem in den Giebeln des Kirchenschiffs Mauerreste aus der Zeit vor dem Stadtbrand entdeckt. Im Dachstuhlbereich des Chores fand man schmiedeeiserne Zuganker mit dem geprägten Datum „Anno 1719“, also deutlich aus der Zeit vor dem Brand von 1756. Dies lässt die bisher zu diesem Datum angenommene Erweiterung der Kirchenruine nach Osten (Chor) fraglich erscheinen. Letzte Klarheit könnte hier nur eine umfangreiche Bauforschung ergeben.
Bald nach dem schrecklichen Brand gingen die Menschen daran, auch ihre Kirche wieder aufzubauen. Zwischen 1763 und 1767 entstand weitestgehend auf dem ehemaligen spätromanischen/frühgotischen Grundriss, ein schlichter, spätbarocker Neubau. Während der Kirchenraum bald wieder genutzt werden konnte, sollte noch 1789 der Turm vollständig abgerissen werden. Anfang des 19. Jahrhunderts fruchteten Bemühungen, den Turmbau zu erhalten. Sie wurden 1858 belohnt, als nach zähen Verhandlungen der Turm seine heutige Erscheinung erhielt, eine schlanke, achtseitige Pyramide als Spitze, die 42 m in den Himmel ragt. Der schöne Innenraum ist durch den schweren Kanzelaltar im Stil des Berliner Spätbarock aus dem Jahr 1770 und die doppelten Emporen bestimmt. 1859 schenkte Ferdinand Dinse, der in die Orgelbautradition der Firmen Buchholz und Lang eingetreten war, seiner Heimatstadt eine neue große Orgel. Sie ist heute das letzte original erhaltene große Instrument aus dieser Werkstatt, hervorragend erhalten und prächtig klingend.

Hinweise:
- zur Besichtigung ist die Kirche im Sommer Samstags und Sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet
- zwischen Mai und September finden Konzerte, Kulturveranstaltungen u.a. statt
- Informationen / Besichtigungstermine etc. können jederzeit über das Pfarramt
telefonisch erfragt werden können.

Adresse:
Evang. Pfarramt Biesenthal
Christoph Brust -Pfarrer-
16359 Biesenthal, Schulstraße 14 (Stadtmitte/ Zentrum)
Tel 03337/3337 Fax 03337/451759
Christoph.Brust(at)kirche-biesenthal.de

(nach oben)

 

4. Katholische Kirche Biesenthal / Sankt Marien Kirche St. Marien

Die Kirche ist ein kleines architektonisches Juwel. Ihr achteckiger Grundriß ist eine nicht gerade häufig auftretende Form, auch wird sie unter vorgehaltener Hand gerne als kleine Biesenthaler Schwester der Dresdener Frauenkirche bezeichnet. Beachtenswert ist die vom Biesenthaler Künstler Friedrich Schötschel geschaffene Bronze-Einganstür mit dem Motiv "Berufung der Apostel". Ebenfalls vom Künstler entworfen bzw. gestaltet wurden die Orgel, der Tabernakel und die Stühle.

Siewurde im französischen Neo-Barock-Stil erbaut und am 09.10.1909 eingeweiht. Architekt war Paul Überholz aus Berlin Charlottenburg, Baumeister Emil Wellmann aus Bernau.

Das Patronenfest ist am 25. März, dem "Fest der Verkündigung des Herrn". Neben gelegentlichen Kirchenkonzerten werden in der Kirche fast ausschließlich die Gottesdienste der katholischen Kirchgemeinde gefeiert.

 

Adresse:
Katholische Kirche St. Marien
Horst Pietralla -Pfarrer-
16359 Biesenthal, Bahnhofsstraße 162
Tel 03337/2132

(nach oben)

 

5. ältestes Haus Biesenthalsältestes Haus Biesenthals

Eines der ältesten Häuser in Biesenthal ist in der heutigen  Schulstraße mit der Hausnummer 10 gelegen. Verschont vom großen Stadtbrand 1756, gehörte es dem Berliner Magistratssekretär Herrn Hintze. Es trägt die Inschrift: /Si Deus pro nobis quis contra nos/ (wenn Gott mit uns ist, Wer ist gegen uns) mit der Jahreszahl MDCCVII (1707)."

Nach der Wende war das Haus schon fast ein Fall für den Abriss. Dank dem letzten Besitzer ist es jedoch in mühevoller Kleinarbeit und unter äußerst schwierigen Bedingungen ökologisch fachmännisch als Lehm-Fachwerkhaus saniert worden.

Adresse:
Schulstr.10
16359 Biesenthal
beaortlepp(at)gmx.de
www.lehmbaukurse.de

Im Zentrum am Markt von Biesenthal hinter der evangelischen Kirche ist die Schulstr. und das alte (Hexen-)Haus.

(nach oben)